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Smart Meter: Sparpotenzial bei gleichzeitigem Datenschutz
Um möglichst schnell von fossilen Energieträgern loszukommen, muss in der Schweiz künftig mehr Strom aus erneuerbaren Quellen produziert werden. Insbesondere der Zubau von Photovoltaik hat zur Folge, dass die Stromerzeugung vermehrt dezentral und je nach Jahres- oder Tageszeit sowie Witterung unregelmässig erfolgt. Das stellt das bestehende Stromnetz vor Herausforderungen.
Laufender Rollout
Wissen die Netzbetreiber, wann und wo wie viel Strom verbraucht respektive produziert wird, können sie das Stromnetz effizient betreiben und hohe Netzbelastungen, sogenannte Lastspitzen, optimal managen. Einen wichtigen Beitrag zu mehr Transparenz über die Stromflüsse leisten Smart Meter wie von Repower. Die flächendeckende Installation dieser intelligenten Stromzähler ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Energiewende.
Gemäss der Vorgabe des Bundes muss bis Ende 2027 in rund 80 Prozent der Haushalte in der Schweiz ein Smart Meter installiert sein. Der Rollout der Geräte ist bei Repower in vollem Gange mit dem Ziel, bis Dezember 2027 sämtliche Haushalte im Versorgungsgebiet mit dem neuen Stromzähler auszurüsten.
Was misst ein Smart Meter?
Ein Smart Meter ist ein elektronischer Stromzähler. Er misst den Stromverbrauch und die Stromproduktion pro Viertelstunde und kommuniziert diese Daten verschlüsselt an das Energieversorgungsunternehmen. Ebenfalls können Parameter wie Netzspannung und Frequenz, sogenannte Netzqualitätsdaten, gemessen werden. Die individuellen Verbrauchsdaten sowie gegebenenfalls auch die ins Verteilnetz eingespeiste Energie der Photovoltaikanlage stellt Repower den Kundinnen und Kunden zur Verfügung.
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Weniger administrativer Aufwand
Mit der Installation eines intelligenten Zählers erübrigt sich das Ablesen der Daten vor Ort. Da die Verbrauchszahlen viertelstündlich ausgelesen werden, können Energieversorger künftig den effektiven Verbrauch in Rechnung stellen. Akontozahlungen sind nicht mehr nötig, was administrativen Aufwand spart. Auch bei einem Mieterwechsel ist dies hilfreich, weil jederzeit eine genaue Abrechnung möglich ist.
So läuft die Installation eines Smart Meters
- Repower informiert Kundinnen und Kunden rechtzeitig über den bevorstehenden Zählerwechsel.
- Die Installation umfasst den Austausch des bestehenden Zählers durch einen Smart Meter sowie die Konfiguration des für die Datenübertragung notwendigen Gateways. Die Arbeiten dauern in der Regel weniger als eine Stunde. Zur Sicherheit des Installationspersonals muss der Strom für kurze Zeit unterbrochen werden.
- Nach der Installation sollten strombetriebene Geräte und Uhren bei Bedarf neu eingestellt werden.
Nutzende sensibilisieren
Das von Repower eingesetzte intelligente Messsystem «SMARTPOWER» bietet überdies die Möglichkeit, den Verbrauch für die Endkunden zu visualisieren, auf Wunsch sogar in Echtzeit. Diese sehen über das Portal «MIAENERGIA» genau, zu welchem Zeitpunkt ihr Stromkonsum am höchsten ist. So erhalten sie wertvolle Hinweise zu Geräten im Haushalt, die übermässig viel Strom verschlingen. Die grafische Verbrauchsdarstellung soll Kunden für ein stromsparendes Verhalten sensibilisieren und den Stromverbrauch wie auch die Stromkosten senken. Wie Studien belegen, spielt das Nutzerverhalten eine entscheidende Rolle: 2 bis 10 Prozent des Gesamtverbrauchs kann eingespart werden, wenn Kundinnen und Kunden mehr Transparenz zu ihrem Verbrauch erhalten.
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Netz besser planen
Repower nutzt die Messdaten für die individuelle Verrechnung an ihre Stromkunden. Gleichzeitig dienen sie dem Energieversorger aber auch zur Überwachung, Optimierung und Planung des Netzes. Die Daten tragen dazu bei, flexible Verbraucher wie beispielsweise Wärmepumpen, Warmwasserbereiter oder Ladestationen für E-Autos besser steuern zu können. Der Lastfluss, also die Energiemenge, lässt sich optimieren und Verbrauchsspitzen können abgedämpft werden. Aufgrund der genauen Informationen über die Belastung des Stromnetzes und der Verbrauchsprognosen wird für den Netzbetreiber auch ersichtlich, wie das Verteilnetz mit der bestehenden Infrastruktur besser ausgelastet werden kann. Zudem zeigt sich, wo ein Netzausbau nötig ist, um das Netz langfristig stabil zu halten. Die gezielteren Investitionen in den Ausbau des Stromnetzes kommen auch den Netzkundinnen und -kunden finanziell zugute.
Dynamische Tarifmodelle
Weitere Einsparungen sollen künftig durch die Einführung sogenannter dynamischer Tarifmodelle erzielt werden. Diese Tarife ermöglichen es Energieversorgern, Verbrauch und Produktion besser aufeinander abzustimmen, indem sie die Strompreise flexibel an die aktuelle Netzsituation anpassen. So können Kundinnen und Kunden Strom besonders günstig beziehen, wenn ein Überangebot aus erneuerbaren Energien besteht, während in Zeiten hoher Netzbelastung höhere Tarife gelten. Durch gezielte Anreize können Haushalte ihren Stromverbrauch auf Zeiten mit günstigeren Preisen verlagern, beispielsweise indem sie Waschmaschinen, Geschirrspüler oder Elektroautos in schwach ausgelasteten Netzzeiten betreiben. Weil Repower die grossen Verbraucher im Gebäude wie Wärmepumpen, Warmwasserbereitung oder Ladestationen aktiv steuern kann, profitieren die Kundinnen und Kunden zusätzlich von einer Flexibilitätsvergütung. Dazu ist eine Einwilligung der Kunden erforderlich. Eine netzdienliche Nutzung wird belohnt und soll Engpässe im Stromnetz möglichst vermeiden. Langfristig können dynamische Tarife dazu beitragen, die Gesamtkosten für die Stromversorgung zu senken, da sie die Investitionen in den Netzausbau reduzieren und die Integration erneuerbarer Energien erleichtern.
Verschlüsselung bringt Sicherheit
Doch wie können die Kundinnen und Kunden von Repower sicher sein, dass ihre Daten nicht in falsche Hände gelangen? Datensicherheit hat bei Repower oberste Priorität. Das von ihr mitentwickelte Gerät SMARTPOWER ist denn auch das erste, das vom Eidgenössischen Institut für Metrologie (Metas) mit einem entsprechenden Zertifikat ausgezeichnet wurde. Da die Datenübertragung verschlüsselt und die Datenverarbeitung pseudonymisiert erfolgt, besteht keine Gefahr von Missbrauch. Das Gesetz regelt zudem, dass nur der Netzbetreiber respektive eine von ihm beauftragte Firma Zugriff auf die personenbezogenen Daten erhält.
Installation meist problemlos und kostenlos
Bevor ein Smart Meter installiert wird, nehmen die Fachpersonen von Repower rechtzeitig Kontakt mit den Kundinnen und Kunden auf. Diese müssen also selbst nicht aktiv werden. In der Regel erfolgt das Auswechseln problemlos und ist mit keinen Kosten verbunden. Eine Herausforderung können allerdings asbesthaltige Tableaus darstellen, die man nach wie vor in vielen Zählertableaus antrifft. Entsprechend geschulte Zählermonteure entscheiden vor Ort, ob der Zählerwechsel durchgeführt werden kann.
In Ausnahmefällen, etwa bei fehlender technischer Infrastruktur im Gebäude, können Smart Meter nicht installiert werden. Die Spezialisten von Repower beurteilen die Situation individuell und suchen nach einer geeigneten Lösung. Ziel von Repower ist ein möglichst flächendeckender Einsatz von Smart Metern. Denn nur wenn die Umstellung möglichst ausnahmslos gelingt, können die intelligenten Stromzähler ihren Beitrag leisten, um Verbrauch und Kosten zu senken und die gesteckten Klimaziele zu erreichen.