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Grafik der Topografie der Via Energia

Standort 1 - Wanderweg «Via Energia»

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Mit Elektrizität zum Fortschritt

Der Mensch will vorwärtsschreiten, wozu er Wege braucht. Das lateinische Wort «Passus» bedeutet Schritt, woraus das deutsche «Pass» – etwa der Berninapass – abgeleitet wurde. Ohne die Pässe wären in den Alpen kein Handel und keine kulturelle Entwicklung möglich gewesen. Zwar stand der Berninapass lange im Schatten des Gotthards und des Simplons, aber er war wichtig, um das gletscherreiche Engadin mit dem fruchtbaren Veltlin zu verbinden.

Auf der Puschlaver Seite des Passes gab es ursprünglich zwei Säumerrouten: Der einen folgt heute die Eisenbahn, der anderen die Strasse. Über diese beiden Wege transportierten im Mittelalter Maultiere Korn und Wein nach Norden, Vieh und Käse ging in den Süden. Zölle wurden erhoben auf Kastanien, Hanf, Leinen, Seife, Seide und Eisen.

Karte mit den verschiedenen Posten auf der Via Energia

Trotz dieses Handels blieb die Valposchiavo weitgehend isoliert vom Rest des Landes. Erst der Siegeszug der Elektrizität brachte einschneidende Veränderungen. Zwischen 1898 und 1903 wurden von privater Seite erstmals Studien für die Nutzung der Wasserkraft in der Valposchiavo erstellt. Der Bundesrat sah darin die Chance, das Tal mittels einer elektrischen Eisenbahn an den Rest des Landes anzubinden. Die produzierbare Strommenge war allerdings weit grösser, als es für den Betrieb der Bahn nötig gewesen wäre. Es brauchte deshalb einen grösseren Verbraucher. Die ursprüngliche Absicht einer eigenen Industrie in der Valposchiavo erfüllte sich nicht. Stattdessen wurde eine Vereinbarung mit der italienischen Industriegesellschaft Società Lombarda abgeschlossen und der Strom der 1904 gegründeten Kraftwerke Brusio wurde zunächst vor allem nach Norditalien exportiert. Ein Jahr später entstand die private Bernina-Bahngesellschaft, die vorerst mit einem reinen Sommerfahrplan den Betrieb aufnahm. Für die Valposchiavo brachte die Gründung der Kraftwerke Brusio, heute Repower, den erhofften Aufschwung: Dank zahlreicher neuer Arbeitsplätze konnten die massive Abwanderung gebremst und die stark landwirtschaftlich geprägte Region wirtschaftlich diversifiziert werden.

Strom für den Fortschritt: Die Bahn kommt ins Tal.

Grafik einer Lokomotive
Pioniere im elektrischen Bahnbau

Im Gegensatz zu den Eisenbahnen im Flachland, die überwiegend mit Dampf betrieben waren, wurden in den Alpen schon im ausgehenden 19. Jahrhundert viele Bahnen mit elektrischem Antrieb versehen (z.B. die Bürgenstockbahn 1888, die Gornergratbahn 1898, die Jungfraubahn 1912). Auch die Lötschbergbahn (1913) war von Anfang an elektrifiziert. Weltweit wiesen die SBB und die anderen Schweizer Eisenbahnen zwischen den Kriegen den höchsten Elektrifizierungsgrad auf. Der Mut der Pioniere strahlt in die Gegenwart: 2008 wurden die Bernina-Bahnstrecke und ihr pittoreskes Umland zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt.

Die RhB fährt auch im tiefsten Winter

Die Berninabahn ist mit einem Scheitelpunkt von 2253 m.ü.M. die höchstgelegene, ganzjährig alpenüberquerende Bahnlinie. Um die Schiene im Winter befahrbar zu halten, kommt die Dampfschneeschleuder Xrot 9213 zum Einsatz. Dieses Stahlmonster mit Jahrgang 1910 frisst sich mühelos durch drei Meter hohen Schnee.

Grafik einer Schneeschleuder für den Zugverkehr

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Südmauer

Auf dem Berninapass gibt es keine Höhenweltrekorde, dafür gleich zwei Mauern. Beide sind Gewichtsstaumauern und stammen aus den Jahren 1910 und 1911. Sie bestehen aus Beton und Mauersteinen.

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